Das Leben hier und im Jenseits

23. August, Rosa von Lima

Rosa wurde am 20 April 1586 in Lima (Peru) geboren und führte schon in ihrer Jugend ein strenges Leben der Buße. Unerschöpflich waren ihre Ideen, wenn es darum ging, für Christus zu leiden. Sie wohnte zunächst im Gartenhaus ihrer Eltern und trug durch den Verkauf von Blumen und Früchten aus diesem Garten, den sie selbst pflegte zum Unterhalt aller bei. Den unvermögenden Eltern war das schöne, sanfte schweigsame Mädchen die Lust und Freude des Hauses. Noch nicht vier Jahre alt, gab Rosa schon Beweise einer seltenen Selbstbeherrschung und Leidenskraft. Rosa bekam eines Tages einen starken Ausschlag am Kopf. Die Mutter wendete ungeschickt ein ätzendes Hausmittel an, welches dem armen Kinde fürchterliche Schmerzen verursachte, so dass es am ganzen Leibe zitterte, aber keine Klage kam aus ihrem Munde und keine Träne aus ihrem Auge. In ihrem sechsten Jahre schon aß sie gar keine Früchte mehr, fastete Mittwoch, Freitag und Samstag bei Wasser und Brot, schlief nur auf harten Brettern, einen Stein unter dem Kopf und war erfinderisch in allerlei Abtötungen. Dadurch erlangte sie eine ungewöhnliche Festigkeit im Gehorsam und in der Liebe zu Gott und den Eltern. Die Mutter, weltlich gesinnt und stolz auf die Schönheit ihrer lieblichen Rosa, quälte sie beständig, sich aufzuputzen. Rosa konnte mit Tränen und Bitten vieles abwehren, in manches fügte sie sich, aber verschärfte dann um so mehr ihren eisernen Bußgürtel. Sie arbeitete mit dem Fleiße einer Biene am Stickrahmen und Nähtisch, pflanzte und verkaufte niedliche Blumensträuße aus ihrem Gärtchen und unterstützte ausgiebig die zahlreiche Familie. Für die oft kränkelnden Eltern war sie ein Engel in Pflege und Fürsorge, erfüllte alle ihre Wünsche und erheiterte ihnen die trüben Stunden. Zur vollen Blüte der Jungfräulichkeit aufgewachsen, sollte Rosa aus den zahlreichen Werbern den Sohn einer reichen Witwe zum Gemahl nehmen. Die Mutter drängte, drohte, mißhandelte und quälte sie, aber Rosa blieb treu ihrem Jesus und erkämpfte sich die Erlaubnis, in den Dritten Orden des heiligen Dominikus einzutreten. Nun vermehrte sie ihre Bußwerke, jedes Glied ihres Leibes hatte seinen eigenen Schmerz, ihre Seele litt fünfzehn Jahre unter der peinlichsten Kälte und Trockenheit. Nach fünfzehn Jahren hörten diese schmerzlichsten Prüfungen auf, sie erfreute sich häufiger Erscheinungen des Christkinds, der Himmelskönigin Maria und des heiligen Schutzengels. Sie sprach von der göttlichen Liebe mit einer solchen Innigkeit, dass die Zuhörer die Süßigkeit ihrer Worte mitempfanden. Sie durfte wöchentlich 3 – 4 Mal kommunizieren, aber jedesmal beichtete sie vorher unter Tränen. Ihre Vereinigung mit Jesus war eine so vollkommene, dass sie ihn immer vor Augen hatte, bei allen äußeren Hausgeschäften oder Gesprächen. Groß war auch ihre Liebe zu Armen und Kranken, die sie mit viel Hingabe pflegte. Rosa starb am 24. August 1617 in Lima nach langer Krankheit.

Heilige Rosa von Lima bitte für uns!

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